Bei einem emotionalen Elternabend haben Bistums-Vertreter zugesichert, unter Auflagen den Schulbetrieb länger fortzuführen.
Bei einem emotionalen Elternabend haben Bistums-Vertreter zugesichert, unter Auflagen den Schulbetrieb länger fortzuführen.

VON HEINER SCHEPP
MONSCHAU Bei der gut besuchten Elternversammlung am Dienstagabend im Mehrzweckraum der Bischöflichen Mädchenrealschule St. Ursula wurde engagiert diskutiert, es wurde hart und teils hitzig nachgefragt. Dr. Thomas Ervens, Leiter der Hauptabteilung Pastoral, Schule und Bildung, und Carsten Gier, Leiter der Abteilung Schule und Bildung beim Bistum Aachen, standen Rede und Antwort. Die Eltern hinterfragten immer wieder die Kommunikationskultur des Schulträgers und insistierten hartnäckig, warum eine frühzeitige Änderung des Konzeptes nicht geplant wurde, um die jetzt beabsichtigte Schulschließung zu verhindern. „Die Eltern waren gut vorbereitet und verwiesen auf das Leitbild der bischöflichen Schulen, die katholische Soziallehre und die Verantwortung für die anvertrauten Menschen sowie die ,Verarmung‘ des Schulangebotes in der Nordeifel“, berichtete Schulleiterin Dorothee Spinrath.
An Schülerinnenzahl gebunden
Schließlich gab es vom Schulträger das Zugeständnis, dass auch der aktuelle fünfte und sechste Jahrgang den Abschluss noch in Monschau machen kann, wenn der Klassenfrequenzrichtwert von 27 Schülerinnen pro Jahrgang erhalten bleibt. Damit wäre die Schule auslaufend schließend bis 2028.
Aktuell besuchen jeweils 40 Mädchen in zwei Klassen die beiden Jahrgänge. „Nun ist es an den Eltern und den Schülerinnen, zu bleiben und auf das gegebene Wort zu vertrauen“, blickte die Schulleiterin nach vorne. Auf ausdrückliche Forderung der Eltern sagten die Vertreter des Schulträgers zu, diesen Kompromiss auch schriftlich vorzulegen.
Gleichwohl war die Freude über das Zugeständnis unter den Eltern eher verhalten. Unbeantwortet blieb die Frage: Was mutet man den Schülerinnen zu, die in dem dann sehr leeren und stillen Gebäude übrig bleiben? Erinnerungen wurden wach an die Atmosphäre in der Elwin-Christoffel-Realschule, als sie in den letzten Zügen lag.
Und so herrschte auch nach dem Ende der Veranstaltung noch viel Redebedarf unter allen Beteiligten. „Zorn, Enttäuschung und Ernüchterung waren zu spüren, denn die endgültige Schließung scheint nicht abwendbar“, lautete die Einschätzung eines Beobachters.
Pascale Sommer, die Vorsitzende der Schulpflegschaft, mag noch nicht so endgültig denken und setzt einige Hoffnung auf die sehr engagierte Elternschaft. „Wir haben den Vertretern des Bistums den klaren Auftrag mitgegeben, die Entscheidung nochmals zu überdenken. Dabei haben die Eltern auch darum gebeten, in welcher Form auch immer bei den Überlegungen mitwirken zu können“, zog Sommer ein Fazit des Abends.
Noch offen blieb die Frage, ob und in welchem Umfang eine öffentliche Demonstration für den Erhalt der Schule geplant werden kann.